Jedes Unternehmen ist individuell in dem, was es produziert und dafür benötigt. Dennoch gibt es Gemeinsamkeiten, die typischerweise innerhalb einer Branche immer gleichermaßen oder zumindest in ähnlicher Weise zutreffen. Dass etwa in energieintensiven Industriezweigen das Handlungsfeld Energie großes Potenzial bietet, erklärt sich von selbst. Doch häufig haben diese Unternehmen deshalb schon investiert und Maßnahmen umgesetzt. Wenn sie also im Vergleich bereits sehr energieeffizient sind, müssen die Betrachtung und die weiteren Maßnahmen auf hohem Niveau erfolgen und darauf aufbauen – oder gegebenenfalls die Defizite adressieren, die diese Unternehmen in anderen Handlungsfeldern haben.
Um solche Besonderheiten und branchenspezifisch unterschiedliche Ausgangssituationen zu berücksichtigen, haben die Ultraeffizienz-Expert*innen jeweils eigene Leitbilder erstellt: für die Ultraeffizienzfabrik im Maschinenbau, in der Elektro- und Elektronikindustrie, in der Lebensmittel- sowie in der Automobilindustrie. Die Branchen wurden mithilfe wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Kriterien (zum Beispiel Anteil am BIP, Emissionsausstoß, Arbeitsunfälle) entsprechend ihrer Relevanz für den Standort Deutschland ausgewählt.
Diese Leitbilder wurden jeweils mithilfe von Expert*innenworkshops und Literaturrecherchen erstellt. Teilnehmer der Expert*innenworkshops waren Vertreter*innen aus der Industrie, mit deren Hilfe die Inhalte mittels Szenariotechnik erarbeitet und abgestimmt wurden. Sie bestehen zum einen aus Kennzahlen, die die Erreichung eines branchenspezifischen Zielzustands für das Jahr 2030 bewerten. Dieser Zielzustand ist aus politischen Zielen, Studien und statistischen Daten abgeleitet. Darüber hinaus wird eine branchenspezifische Vision der Ultraeffizienzfabrik bis zum Jahr 2050 beschrieben. Die Expert*innen zeigen darin auch Hemmnisse und Schwierigkeiten auf, mit denen Unternehmen potentiell bei der Umsetzung der Ultraeffizienz rechnen müssen. Im Gegensatz dazu weisen die Enabler (zum Beispiel Energiemanagementsysteme, Netzwerke, Umwelt- oder Steuerpolitik) darauf hin, welche Technologien, Vorgehensweisen und Ansätze die Umsetzung unterstützen.